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Voraussetzung für Energieeffizienzmaßnahmen: Messtechnik & Messkonzept

Mitarbeiter mit Messtechnik

Es gibt viele gute Gründe, die Energieeffizienz im Unternehmen zu steigern – allen voran die Reduzierung der Energiekosten und der CO2-Emissionen.

Ausgangspunkt für alle Energieeffizienzmaßnahmen sollten immer zwei Dinge sein: Messtechnik und ein Messkonzept. Denn Maßnahmen ohne Messtechnik durchzuführen ist, als ob ein Arzt ohne Untersuchung Medikamente verschreibt, nur weil er vermutet, sie könnten helfen. Irgendwann zeigt sich dann, ob sich der Gesundheitszustand tatsächlich bessert oder gar verschlechtert. In beiden Fällen ist jedoch unklar, ob dies auf die Medikamente zurückzuführen ist.

Verfügt ein Unternehmen über Messtechnik, die aber ohne individuelles und bedarfsorientiertes Messkonzept installiert wurde, ist das, als ob der Arzt zwar eine Untersuchung durchführt, aber den Körper recht wahllos an verschiedenen Stellen mehr oder weniger ausgiebig betrachtet. Ob er dort hinschaut, wo es darauf ankommt, ist dann reine Glückssache. Man kann sich vorstellen, was das für die Diagnose – bzw. das Energieeffizienzkonzept – bedeutet.

Messkonzept

Ein Messkonzept ist also das A und O, um die relevanten Daten zu erfassen, die für die Definition und Priorisierung von Energieeffizienzmaßnahmen gebraucht werden. Welche das sind, hängt vom jeweiligen Unternehmen und seinen Zielen ab. Allgemein gilt …

… dass vor allem die größten Verbraucher abgedeckt sein sollten. Sonst kann es passieren, dass mit viel Messtechnik nur ein kleiner Teil des Energieverbrauchs abgedeckt wird.

… dass Messpunkte dort zu setzen sind, wo auch Maßnahmen möglich sind. Kann ein Prozess nicht verändert werden, muss eine Anlage zwingend mit den bestehenden Einstellungen laufen oder ist ein Aufzug unentbehrlich, kann man sich Messungen an diesen Stellen sparen.

Für ein passgenaues Messkonzept gilt es deshalb zuerst herauszufinden, wie die Stromflüsse im Unternehmen verlaufen und welches tatsächlich die größten Verbraucher sind.

Ist das mit der bestehenden Messtechnik nicht möglich, empfehlen sich temporäre Messungen mit einem mobilen Messsystem. Je nach Einsatzbereich sollten diese einen Zeitraum zwischen einer und sechs Wochen umfassen. Zudem ist es häufig sinnvoll, nicht nur Strom zu berücksichtigen, sondern auch andere Medien, wie Gas, Wärme, Kälte, Druckluft oder (Ab-)Wasser oder Dampf. Auch Korrelationsgrößen, wie z. B. Temperaturen, können später wertvolle Daten liefern.

Nach wenigen Wochen liegt damit ein Bild vor, das zeigt, an welchen Stellen dauerhafte Messungen sinnvoll und lohnend sind.

Dieses Bild muss nicht gleich das ganze Unternehmen umfassen. Zum Beispiel kann man mit einzelnen Aggregaten beginnen, bei der gesamten Anlagentechnik oder bei einem Standort. Ebenso ist es möglich, mit einem bestimmten technischen Bereich zu starten, beispielsweise der Druckluftanalyse. Je nach Bedarf und Ressourcen lässt sich das Konzept jederzeit erweitern und die Detailtiefe erhöhen. Doch auch schon durch erste Messtechnik wird die Detailtiefe in aller Regel deutlich erhöht.

Messtechnik

Anhand des Messkonzeptes wird dann an den entscheidenden Messpunkten feste Messtechnik installiert. Sie hat den großen Vorteil, nicht nur die Ausgangssituation abzubilden, sondern durch fortlaufende Messungen auch die Effekte von Maßnahmen oder von Änderungen im Maschinenpark bzw. bei Prozessen. Im Sinne eines Regelkreises lassen sich so nachhaltige Effizienzsteigerungen umsetzen.

Erkenntnisse

Um die Messwerte auch interpretieren zu können, hilft eine Energiemanagement-Software. Sie macht aus den Daten anschauliche Analysen und Berichte. Damit haben der Energieberater oder Energiemanager, der technische Leiter und andere Verantwortliche quasi die Untersuchungsgeräte und Instrumente an der Hand, mit denen sie stets die aktuelle Situation im Blick haben und eine exakte „Diagnose“ stellen können. In vielen Projekten zeigt sich, dass diese oft weit über den ursprünglich geplanten Bereich hinausgeht und nicht nur den Energieverbrauch als solchen, sondern z. B. auch das Spitzenlastmanagement, eine Auslastungsanalyse oder die Grundlastreduzierung umfasst.

Die Auswirkungen durchgeführter Maßnahmen lassen sich mittels der Software ebenfalls ablesen, sei es in kWh, Euros oder CO2-Emissionen. Daher wissen wir: Ein Messkonzept und dessen Umsetzung mit Messtechnik amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Monate.

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