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JÄGER Group

Ein Plan für eine nachhaltige Entwicklung

Um eine nachhaltige Entwicklung systematisch umzusetzen, nutzt die JÄGER Group unter anderem einen Transformationsplan, welcher in Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten von BFE erarbeitet wurde. Das Ergebnis: ein umfassender Systemwechsel in der Gummiverarbeitung.

Den ersten Schritt zu mehr Nachhaltigkeit hat die JÄGER Group, Hersteller innovativer Lösungen aus Gummi und Kunststoff, schon 2012 unternommen mit der Einführung eines Energiemanagements nach DIN EN ISO 50001. Damit begann auch die Zusammenarbeit mit BFE. Seitdem konnte JÄGER aufgrund des Energiemanagements rund 30 % an Energie bezogen auf das Produkt einsparen.

2022 erweiterte JÄGER seinen Fokus im Bereich der Nachhaltigkeit. Hierfür schuf das Unternehmen auch die Position des Sustainability Managers, die Dr. Maximilian Zarte übernahm. „Als Familienunternehmen in der vierten Generation denkt JÄGER langfristig, damit das Unternehmen auch folgenden Generationen zur Verfügung steht. Nachhaltigkeit ist damit Teil der Unternehmensphilosophie und ist der Geschäftsführung ein echtes Anliegen“, erklärt Dr. Zarte. 

Wesentlichkeitsanalyse Jäger Group

Die Matrix zeigt, wie relevant verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte für JÄGER und dessen Stakeholder sind und welche finanziellen Auswirkungen sie auf das Unternehmen haben. (Quelle: JÄGER Group)

Im Rahmen der Überlegungen, wie das Unternehmen seinen CO2e-Footprint gezielt verkleinern kann, stieß Dr. Zarte auf den vom BAFA geförderten Transformationsplan. Dieser bot hierfür die optimale Grundlage. 

Unternehmen aus der Klimabrille betrachten

Zur Unterstützung zog JÄGER wieder die Fachleute von BFE hinzu. Sie besuchten zusammen mit dem Nachhaltigkeitsmanager alle Standorte der JÄGER Group in Deutschland, um die örtlichen Gegebenheiten kennenzulernen und zu schauen, wo Emissionen wie entstehen. Besonders umfangreich war die Begehung des größten Produktionsstandorts der Gruppe, die Niederlassung der ARTEMIS Kautschuk- und Kunststoff-Technik in Hannover. Hier entstehen fast 75 % der Treibhausgas-Emissionen. „Die BFE-Fachleute haben viele Fragen gestellt und auf Dinge aufmerksam gemacht, die man vorher nicht unbedingt auf dem Schirm hatte“, berichtet Dr. Zarte.

Weil nur gemanagt werden kann, was messbar ist, wurden auch Daten gesammelt bzw. Messungen vorgenommen. Durch die ISO-50001-Zertifizierung verfügte JÄGER bereits über zahlreiche Messwerte. Zusätzlich wurde für die Ermittlung der über die Kühltürme abgeführte Wärme temporär ein Ultraschall-Wärmemengenmessgerät von BFE eingesetzt. 

Ausgestattet mit diesen Daten erstellten die Fachleute von BFE den Transformationsplan. Er enthielt die CO2e-Bilanz mit den Verursachern der Emissionen und den einzelnen Verbräuchen sowie Rahmenbedingungen, alles unterteilt nach Standorten. Für jeden Standort waren zudem Maßnahmen aufgelistet, mit denen JÄGER seine Klimaziele erreichen kann, inklusive aller relevanten betriebswirtschaftlichen Daten. 

„Hier sind viele Erfahrungswerte von BFE aus anderen Projekten eingeflossen, das hätten wir in diesem Umfang und dieser Geschwindigkeit allein nicht leisten können“, so Dr. Zarte. „Im Laufe dieses Prozesses haben wir auch mehr über unser Unternehmen gelernt, aus dem wir auch für andere Bereiche neue Ideen entwickeln können.“ 

Walze in der Kunststoffmischerei

Neue Art der Energiebereitstellung

Der Großteil des CO2e-Fußabdrucks von JÄGER wird bei der Energiebereitstellung für die Vulkanisation von Gummi verursacht. Diese Energie wird aktuell klassischerweise durch Dampf bereitgestellt, welcher durch die Verbrennung von fossilem Erdgas erzeugt wird. Die Kernfrage war damit: Wie kann JÄGER den Verbrauch von fossilem Erdgas langfristig signifikant reduzieren oder komplett ersetzen? 

Die Antwort ist nicht weniger als ein kompletter Systemwechsel, wie JÄGER künftig die Energie für die Vulkanisationsprozesse erzeugt. „Indem wir die Produktion durch die Klimabrille neu betrachtet haben, konnten wir bestehende Verfahren ganz neu denken“, so Dr. Zarte. „Die Art und Weise, wie wir in den letzten Jahrzehnten Gummi verarbeitet haben, wird sich durch den Transformationsplan mehr oder weniger komplett ändern.“ 

Diese Maßnahme bringt zudem Ökologie und Ökonomie zusammen: Sie hat nicht nur das größte Klimaschutz-Potenzial, sondern bietet auch wirtschaftliche Verbesserungen – eine Win-Win-Situation auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

Auf Elektrifizierung folgt Grünstrom

Weitere Maßnahmen zielen vor allem auf die Elektrifizierung der Produktion. Dadurch vergrößert sich der CO2e-Footprint erst einmal, weil der aktuelle Strommix in Deutschland einen schlechteren CO2e-Footprint hat als Erdgas. Doch der Transformationsplan enthält auch Möglichkeiten, um dem entgegenzuwirken, etwa eine PV-Anlage, ein PPA (Power Purchase Agreement) zum Bezug von Ökostrom aus einer Windkraft-Anlage oder der Einkauf von Grünstrom. „Beeindruckend finde ich, dass alle Maßnahmen aus dem Transformationsplan nicht auf Raketentechnik beruhen, sondern auf heute schon verfügbaren Lösungen“, so der Nachhaltigkeitsmanager. 

Für die kommenden zwei Jahre hat JÄGER die ersten Projekte zur Elektrifizierung der Produktion sowie eine Dachsanierung als Basis für die Installation einer 1,3 Megawatt PV-Anlage und den Bezug von Grünstrom durch ein PPA eingeplant. „Was danach folgt, lässt sich noch nicht sagen, denn keiner weiß, wie sich die Rahmenbedingungen, wie Energiepreise und Regulierungen, entwickeln werden. Durch den Transformationsplan und die Expertise und Ideen von BFE haben wir jetzt aber Leitlinien für künftige Entscheidungen. Was jedoch sicher ist: Auch bei der Maßnahmenumsetzung vertrauen wir auf die Unterstützung von BFE“, so das Resümee von Dr. Zarte. 

Durch BFE verfügen wir jetzt über die Tools und das Wissen, mit denen wir unsere Transformation zu einem klimafreundlichen Unternehmen umsetzen können.

Dr. Maximilian Zarte, Sustainability Manager der JÄGER Group

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