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Schwarzes Dämmmaterial auf der Rolle

SELIT

Vom Wissenstransfer protitieren

Viele neue oder novellierte Gesetze und Regularien zu Energie und Nachhaltigkeit halten Unternehmen auf Trab. Das gilt auch für SELIT. Deshalb holte sich der Hersteller von Verlegeunterlagen Unterstützung von BFE als Starthilfe, Ideengeber und Sparringspartner. 

2018 erschien die novellierte Fassung der Energiemanagementnorm ISO 50001 mit deutlich umfangreicheren Anforderungen als bislang – eine Herausforderung für Verena Rebold, Leitung Managementsysteme / Arbeitsschutz bei SELIT, die zu der Zeit verschiedene Managementsysteme alleine in Teilzeit betreute. 
Über den Energieeinkauf von SELIT, der bereits mit der BFE-Muttergesellschaft MVV Energie zusammenarbeitete, kam der Kontakt zu BFE zustande. Gemeinsam mit dem Energiemanager von BFE entwickelte Verena Rebold Regressionsanalysen und Energie-Modelle (E-Modelle), um Kennzahlen zu erhalten, wie von der ISO 50001:2018 gefordert. 

 

Entwicklung von Energie-Modellen und Kennzahlen

Die E-Modelle erzeugen mittels statistischer Auswertungen Prognosen zum Energiebedarf der Hauptverbraucher. Entscheidend für wirklich verlässliche Prognosen ist es, möglichst viele der relevanten Einflussfaktoren in die Berechnungen einzubeziehen. Doch es ist nicht immer trivial, diese zu bestimmen. Gab es bei SELIT eine Vermutung, dass etwas ein Einflussfaktor sein könnte, führte der BFE Energiemanager Berechnungen mit historischen Verbrauchsdaten der betreffenden Anlagen durch, um das zu verifizieren. 

Das Zusammentragen dieser Daten war oft zeitintensiv, dafür verfügt SELIT heute über sehr aussagekräftige E-Modelle und damit Kennzahlen. Sie dienen sie als Basis, um Energieeffizienzziele zu formulieren. Durch einen Vergleich der Prognosen mit den tatsächlichen Werten wird außerdem sofort ersichtlich, wenn irgendwo ungewöhnliche Verbräuche auftreten. 

„Bei allen neuen Themen hat mir der BFE Energiemanager in der Anfangsphase extrem geholfen. Das Audit nach der neuen Norm haben wir sofort problemlos bestanden – da war er eine wertvolle Unterstützung“, so Verena Rebold. 

Seitdem führt BFE jedes Jahr das interne Audit nach ISO 90001 und ISO 50001 durch. „Dabei bekommen wir Empfehlungen und Hinweise, an welchen Stellen es Nachfragen durch den externen Auditor geben könnte, sodass die externen Audits alle ganz schnell und reibungslos durchliefen“, schildert Rebold. 

Nachhaltigkeit

Die Daten aus dem Energiemanagementsystem leisten SELIT auch bei vielen Nachhaltigkeitsthemen gute Dienste. Zum Beispiel werden die Energieverbräuche in die Environmental Product Declarations (EPD) und Product Lifecycle Analysen eingerechnet.  Auch bei der CSRD, für die SELIT als Teil der NMC Unternehmensgruppe Daten beitragen muss, ist es vorteilhaft, dass viele bereits in guter Qualität vorliegen.

Staplerfahrer in der Produktionshalle

Effizienzmaßnahmen 

Eine andere Herausforderung stellt sich durch die Pflicht zur fortlaufenden Effizienzsteigerung durch die ISO 50001. Denn SELIT hat schon frühzeitig zahlreiche Effizienzmaßnahmen umgesetzt, sodass der Blick immer tiefer ins Detail gehen muss, um noch Potenziale zu finden. Auch hierfür liefern die Kennzahlen wertvolle Hinweise. 

Derzeit prüft Verena Rebold gemeinsam mit einem technischen Experten von BFE neue Konzepte für die Druckluft und Heizung in den Produktionshallen am Firmensitz in Erbes-Büdesheim, Rheinland-Pfalz. Für die Druckluft empfahl der Experte für eine der Hallen den Einsatz eines Pufferspeichers. Damit kann SELIT die Leerlauf- und Lastlaufstunden in ein besseres Verhältnis bringen und Druckluft effizienter nutzen. 

Wirtschaftlichkeitsberechnungen nach ValERI

In einer anderen Halle hat SELIT bereits einen Druckluftkompressor durch ein frequenzgeregeltes Modell ersetzt. Ob dieser Tausch nicht nur hinsichtlich der Energieeffizienz, sondern auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit sinnvoll ist, hatte BFE anhand der damals ebenfalls neuen ValERI-Norm ermittelt. 

Für einen neuen Wärmetauscher hat Verena Rebold die ValERI-Berechnungen dann selbst durchgeführt. BFE hat die Ergebnisse lediglich abgeglichen, sodass sie für das Audit auf Anhieb korrekt sind und die Verantwortliche für die Managementsysteme sie künftig ohne Unterstützung erstellen kann. 

Ähnliches gilt auch für Fördermittel: Im Rahmen verschiedener Module des EEW (Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft) hat BFE schon Förderanträge für SELIT gestellt, etwa für Messtechnik oder Temperiergeräte. Inzwischen ist die Unterstützung nicht mehr nötig. 

„Wir nutzen den Support durch BFE gerne, um neue Themen anzugehen und dann autark zu übernehmen. Auch die Webinare kann ich sehr empfehlen, um sich einen Überblick zu verschaffen“, so Verena Rebold. „Im Energiebereich gibt es allerdings ständig etwas Neues, sodass wir den Support immer wieder brauchen.“ 

PV auf Produktionshalle

Expertise zu Technik und Regulatorik

Doch nicht immer geht es um gesetzliche oder regulatorische Themen. Zum Beispiel als SELIT die Installation einer PV-Anlage plante, hatte der Facility Manager Angebote verschiedener Anbieter eingeholt, bevor er die Expertise von BFE genutzt hat, um diese gemeinsam zu prüfen und zu vergleichen. Das Ergebnis ist eine 730-kWp-Anlage auf dem Dach des SELIT Zentrallagers. Eine Erweiterung ist bereits in Planung. „Wir machen viel selbst. Aber es ist sehr hilfreich, für verschiedene Anforderungen einen Experten zu haben, der schaut, ob unser Ansatz sinnvoll ist und der eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführt“, beschreibt Verena Rebold das Vorgehen. „Häufig bringt BFE dabei noch andere Ideen ein.“

Ein Beispiel: die Ergänzung von Photovoltaik durch Windkraft. Denn diese kann die erzeugungsschwachen Zeiten der PV-Anlage nachts sowie im Herbst und Winter häufig abdecken. Der Ansatz wurde mit JUWI, Spezialist für erneuerbare Energien und wie BFE Teil der MVV Gruppe, diskutiert. Für SELIT ist nun der Einstieg in Windkraftprojekt in den kommenden Jahren das Ziel. 

Aktuell steht aber erst einmal die Pflicht zur Abwärmemeldung durch das neue Energieeffizienzgesetz auf der Agenda.

„Es gibt so oft neue Gesetze und Regularien. Dann fragen wir BFE, weil wir wissen: Da sitzen Leute, die kennen sich aus. Das wissen wir sehr zu schätzen.“ 

Verena Rebold, Leitung Managementsysteme/Arbeitsschutz bei SELIT

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